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Die DiskussionsEcke

Diskussion

Vertrauen oder Misstrauen?


Vertraue niemandem,
dem Vertrauen
"GEBÜHRT"!




Unsere Erfahrungen der letzten Jahre haben uns sehr nachdenklich gemacht, was das zwischenmenschliche Vertrauen und das Vertrauen in den Staat in der heutigen Zeit anbelangt:

HABEN wir eine Vertrauens- oder
eine Misstrauensgesellschaft?

WOLLEN wir eine Vertrauens- oder
eine Misstrauensgesellschaft?

Setzen wir bei unserem
Denken und Handeln
eine Vertrauens- oder eine
Misstrauensgesellschaft voraus?

Sollten wir unseren Mitmenschen
grundsätzlich vertrauen oder besser
grundsätzlich misstrauen?

Stellen Sie sich vor, Sie sind Bauherr und lernen einen Bauleiter oder Architekten kennen, der für den Bau auf dem Nachbargrundstück verantwortlich ist. Der Herr stellt sich recht ratlos und fragt Sie vielleicht: "Woher haben Sie die Höhe für Ihr Gebäude?"

Sie treffen diesen Herren öfters und er stellt Ihnen diese Frage mehrfach. Sie antworten ihm dann etwa aufgrund Ihrer eigenen Erfahrung, wie Sie die Höhe Ihres eigenen, bereits fertiggestellten Rohbaus selbständig auf ca. 1 cm genau verifizieren konnten: "Das Gerinne in diesem Abwasserschacht hier ist recht genau!"

Würden Sie diesem Herrn, der Ihnen solche Fragen stellt, vertrauen oder misstrauen? Konkret: Würden Sie denken, der Herr braucht tatsächlich Ihre Hilfe, weil er nicht weiss, wo er einen Höhenbezugspunkt für das von ihm zu errichtende Gebäude hernehmen soll? Oder würden Sie diesem Herrn misstrauen und sofort daran denken, dass er nur Ihre Naivität umgarnt, damit Sie später − nachdem das Gebäude zu hoch errichtet wurde − denken, er habe sich doch tatsächlich bloß vertan und es einfach nicht besser gekonnt?

Oder stellen Sie sich vor, Sie lernen während des Bauens Ihres Eigenheims Ihre Nachbarn kennen. Darunter ist ein Nachbar, der sein Bauvorhaben noch nicht umgesetzt hat. Er beklagt sich Ihnen gegenüber über seine Baufirma, weil sie angeblich nicht in der Lage ist, das Gebäude auf dem Grundstück korrekt einzumessen. Nachdem der künftige Nachbar sich diesbezüglich mehrfach bei Ihnen auslässt, geben Sie ihm vielleicht sogar den freundschaftlichen Rat, die Einmessung durch einen erfahrenen Polier in Ihrer Verwandtschaft, der sich in seinem ganzen Berufsleben nicht ein Mal bei der Einmessung eines Gebäudes vertan hat, vornehmen zu lassen.

Was würden Sie in einer solchen Situation konkret denken? Würden Sie diesem Nachbarn, von dem Sie vielleicht sogar schon wissen, dass er einen Beruf ausübt, der erhebliche Sorgfaltspflichten voraussetzt, deshalb schlichtweg vertrauen? Würden Sie vielleicht denken: "Problem erkannt − Problem gebannt; dieser Nachbar wird von seiner Baufirma ein perfekt eingemessenes Haus abverlangen!" − oder würden Sie misstrauisch werden und denken: "Der Mann umwirbt bloß meine Naivität und will mir vormachen, seine Baufirma sei zu blöd zum korrekten Einmessen des Hauses − damit ich später glaube, es sei lediglich ein Versehen gewesen, dass das Nachbarhaus den vorgeschriebenen Grenzabstand nicht einhält."?

Gehören Sie zu den Menschen, die anderen Menschen generell erst einmal Vertrauen entgegenbringen? Würden Sie beispielsweise Ihren neuen Nachbarn im Baugebiet Ihr soeben errichtetes Eigenheim vom Keller bis zum Spitzboden zeigen? Stellen Sie sich vor, es sind auch wichtige Persönlichkeiten darunter, wie Staatsanwälte oder Richter! Würden Sie diesen Personen einfach so vertrauen? Oder würden Sie vielleicht auch daran denken, dass diese Personen demnächst mit Ihren Nachbarn zusammen Seilschaften gegen Sie schmieden und Sie ungerechtfertigt denunzieren würden − sei es aus purem sozialem Neid oder einfach nur um ihre MACHT zu demonstrieren?

Stellen Sie sich nun noch vor, Sie sind möglicherweise in Bedrängnis und benötigen die schützende Hand der Verwaltungsbehörden, der Gerichte oder der Staatsanwaltschaft − also des Staates. Würden Sie sich dann vertrauensvoll an den Staat wenden? Mit der Zuversicht, dass der Staat Ihnen beistehen und für Ihre gesetzlichen Rechte einstehen wird? Oder würden Sie auch daran denken, dass bei den Behörden, Gerichten usw. sachfremde Interessen im Spiel sein könnten und es für Sie sogar sehr gefährlich werden könnte, wenn Sie sich in Ihrer Not an den Staat wenden − weil eben der Staat selbst ursächlich verantwortlich ist für Ihre Situation, weshalb Sie nun den Staat um Hilfe bitten?

Haben wir eine Vertrauens- oder eine Misstrauensgesellschaft? Und wohin geht derzeit die Reise − mehr in Richtung Vertrauens- oder mehr in Richtung Misstrauensgesellschaft? Was sind unsere diesbezüglichen Wünsche und welche Tendenzen bewirkt unser eigenes Verhalten?

Wir selbst haben früher stets auf Vertrauen und vor allem auch auf einen gewissen Vertrauensvorschuß gegenüber allen Mitmenschen gesetzt. Das war die Zeit vor unserem Bauvorhaben. Heute denken wir ganz anders darüber! Die Zeiten sind eben nicht so, dass man mit dieser Einstellung zurecht kommt. Und die derzeitige Entwicklung geht auch eindeutig in die entgegengesetzte Richtung.

Wir alle sind gemeinsam auf dem Weg in eine Misstrauensgesellschaft! Die Gründe dafür sind erdrückend. Vile haben offenbar panische Angst vor den Nachteilen, die sie vermeintlich erleiden müssten, wenn sie minder unehrlich wären als die anderen! Zum Selbstschutz flüchten sie in die Unehrlichkeit. Und diejenigen, die versuchen, noch besser zu sein als die anderen, toppen diese Unehrlichkeit auch noch ganz sportlich im Sinne der Leistungsgesellschaft. All dies geschieht in DEN BESTEN ALLER ZEITEN; ganz ohne Not. Und der Staat hilft auch dabei!

Wollen wir das so?
Haben wir keine andere Wahl?
Was wird geschehen, wenn die Zeiten ETWAS schlechter werden?
Und wozu führt das alles dann erst in SCHLIMMEN Zeiten?

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Erstellung dieser Seite am 16.09.2007
Letzte Aktualisierung dieser Seite am 03.10.2018
Autor: Heinrich Bednarek

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